Gastkommentar im Onlinemagazin Merkurist Wiesbaden 29.10.2017

Screenshot Merkurist (29.10.2017)

Sascha Demmrich: Für den Traumbody ist vor allem Ernährung wichtig

Sascha Demmrich ist Personaltrainer und hat einen „Körper aus Stahl“. Damit seine Kunden nicht wie er in den 80ern ihre Zeit an nutzlosen Geräten vergeuden, bietet Demmrich umfassende Ernährungs- und Trainingsberatung an.
„Körperliche Fitness ist in unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Während sich früher beim klassischen Fitnesstraining Randgruppen und Einzelkämpfer ab und zu mit einem Trainingspartner in Studios oder Hobbykellern mehr oder weniger „heimlich“ ihre Muskeln antrainiert haben, so ist es heutzutage modern, gemeinsam beim In- oder Outdoor-Workout in der Gruppe zu trainieren.
#healthylife

Gerne lässt man die Außenwelt daran teilhaben, dass man gerade beim Sport ist, Sport gemacht hat oder machen wird. Natürlich nicht, ohne seine Nahrung vorher und nachher zu fotografieren, damit ein jeder weiß, dass man einen gesunden Lifestyle lebt, denn das ist Volksbewegung und Modetrend zugleich. Sojemand nennt sich dann schnell „Sport-Influencer“. So gibt es und wird es immer Menschen geben, die glauben, sich in allen Bereichen des Lebens auszukennen. Wer kennt sie nicht, die Gäste auf der Grillfete, die zu allem und jedem etwas beizutragen haben – und mag es noch so absurd sein.

Heute herrscht die Meinung vor, dass ein gesunder Körper einen gesunden Geist beherbergt.

Aber sei es wie es sei: Heute herrscht die Meinung vor, dass ein gesunder Körper einen gesunden Geist beherbergt und jemand der auf seine Ernährung achtet – egal ob Veganer, Vegetarier oder Allesesser – wer Low Carb, Quinoa, Chia und Whey Protein lebt, hat eben ein positives gesellschaftliches Ansehen, denn #eatclean und #nopainnogain sind nicht mehr wegzudenken.

Was sich heute Workout nennt, hat im Grunde irgendwo seinen Ursprung zwischen dem 18. und 19. Jahrhundert, bei Turnvater Jahn, der den Grundstein für die sogenannten Leibesübungen legte und somit auch mit dem damals entwickelten Turnunterricht für das heutige Fitnesstraining.

Früher hieß es im Sportunterricht noch „Bitte alle eine Vorwärtsrolle auf der Matte, dann ein Sprung über die Kiste“ und „Jetzt bitte an die Seile“, heute wird gleiches lediglich angepasst und neu verpackt. Denn wenn es bereits Boxen und Pilates gibt, macht man eben „Piloxing“ draus und gibt dem Ganzen somit einen neuen Stempel, ein damit verbundenes neues Marketing und weckt neues Interesse. Die Menschheit neigt grundsätzlich dazu, Bestehendes und Bekanntes lediglich zu verändern, um dem „Kind“ anschließend einen neuen Namen zu geben.
Von Arnold Schwarzenegger über Jane Fonda bis Freeletics und Co.

Wie die wenigsten wissen, bin ich ein Kind der Achtziger. Im Alter von 17 Jahren fing ich neben dem Boxtraining mit dem Kraftsport an und merkte, dass ich trotz regelmäßigem Training kaum Resultate erzielen konnte. Als mir dann die schlechte VHS-Kopie des Bodybuilding Klassikers „Pumping Iron“ in die Hände fiel, war schnell klar: Es muss sich etwas ändern. Ich möchte kein Schnakenhals oder dünner Hering mehr sein, denn ich war früher leider ein guter Verbrenner und wusste noch nicht wirklich, was ich da Woche für Woche mit den Geräten und Hantelscheiben anfangen sollte.

Fitness sind 70 Prozent Ernährung und 30 Prozent Training.

Was sind gute, was schlechte Kohlenhydrate, Eiweiß und Fette? Meine Fragen blieben unbeantwortet. Ich hatte Motivation, jedoch weder einen Trainings-, noch einen Ernährungsplan und leider keinen Personaltrainer, keinen Coach, der mir das System Körper erklärt hätte und vor allem, wie meiner funktioniert.

Von meinem sauer verdienten Taschengeld erwarb ich „Das große Bodybuilding Buch“ von Arnold Schwarzenegger, in Fachkreisen auch die „Fitness-Bibel“ genannt. Mit diesem 710 Seiten schweren Schinken konnte man allein schon beim Lesen einen gewaltigen Bizeps aufbauen, wenn man nur oft genug darin blätterte. Als mir Bewusst wurde, dass 70 Prozent Ernährung und nur 30 Prozent das Training ausmacht, wurde mir klar, dass ich viel zu viel Zeit im Studio an unsinnigen Geräten verbrachte und zu wenig Fokus auf meine Mahlzeiten legte.
Aus Erfahrung lernen

Diese und andere Erfahrungen müssen meine Kunden nun nicht mehr machen, denn ich habe diese ja schon in den 80er-Jahren bis heute sozusagen stellvertretend für sie gemacht und gebe diese Learnings nun im Tagesgeschäft an meine Klienten weiter. Denn wer sagt einem schon, ob man zwei Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag zu sich nehmen sollte, um genau was dadurch zu bewirken? Muskelaufbau oder Gewichtsreduktion? Fisch oder Fleisch? Reis oder Kartoffeln? Salat oder Gemüse? Wer erklärt einem, was ich in welcher Dosis, zu welcher Tageszeit zu mir nehmen und wie ich trainieren muss, um welches Trainingsziel zu erreichen?
Es ist anfänglich nicht einfach, die Bereitschaft für Veränderung zu haben, den eigenen Bedarf für sich zu erkennen, sich externen Rat zu holen, sich coachen, beraten, motivieren und anleiten zu lassen. Doch dies alles zuzulassen ist letztendlich ein sich lohnendes Investment in die Veränderung des eigenen Körpers und in die eigene Gesundheit.“

Sascha Demmrich, gebürtiger und ewig jung gebliebener Wiesbadener, ist zertifizierter Personaltrainer, Fitness Coach und Ernährungsberater. Seine Firma „Demmrich Personal Training & Food Coaching“ bietet Einzelcoaching und Gruppentrainings an.

Tagged: , , ,